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Carl Bode

Carl Bode

Carl Bode wurde am 25. Februar 1911 in Kiel geboren. Nach der Schulzeit absolvierte er ein Ingenieur-Studium an der Technischen Hochschule Hannover. Später begann er eine Tätigkeit als Testpilot bei verschiedenen deutschen Flugzeugherstellern. Seine Karriere als Hubschrauberpilot begann im September 1937. In dieser Zeit trat er in die Firma Focke-Wulf ein, Erbauer des berühmten Fw 61-Hubschraubers (der als erster Hubschrauber in der Lage war, alle klassischen Manöver dieser Art Fluggeräte durchzuführen), die hierfür einen neuen Testpilot suchte. Bode nahm das Angebot an und setzte die Testflüge des Prototyps fort. Im Jahr 1938 wurde er in der Berliner “Deutschlandhalle” der erste Pilot, der mit einem Hubschrauber in einer geschlossenen Halle flog. Mit diesem Prototypen stellte er zahlreiche Rekorde auf. Am 20. Juni 1938 flog er non-stop 230 Kilometer weit und am 29. Januar 1939 stellte er einen Höhenrekord von 3.427 Metern auf. Trotz einiger Unfälle während der Tests war der Erfolg der Flüge ersichtlich. Aus diesen Gründen befasste sich das Unternehmen (jetzt unter dem Namen Focke-Achgelis firmierend) nunmehr mit Konstruktion und Bau eines größeren Hubschraubers, der als Fa 223 “Drache” bekannt wurde. Der erste Prototyp wurde von Bode im August 1940 getestet, wie sein Vorgänger Fw 61 hatte der “Drache” hatte eine Side-by-Side-Rotorkonfiguration.
Während der Testflüge des neuen Hubschraubers wurde Bode wieder Opfer von einigen Unfällen, die zum Glück ohne ernste Folgen für ihn blieben.
Mit diesem Hubschrauber transportierte er Fluggäste, Materialien, leichte Fahrzeuge, Waffen sowie Teile von Flugzeugen, die Opfer von Notlandungen geworden waren. Der Drache konnte mit Doppelsteuerung ausgestattet und zur Ausbildung von Piloten eingesetzt werden. Während des Krieges flog Bode auch mit dem kleinen Tragschrauber Fa 330 “Bachstelze”, der von U-Booten aus eingesetzt werden sollte und mit der Focke-Achgelis Fa 225, Versuchsmuster eines Tragschraubers, der neun Soldaten transportieren konnte und von einem Flugzeug zum Ziel geschleppt wurde.

Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges hatte Bode insgesamt 195 h 18 min Flugzeit auf Drehflüglern erflogen, die sich wie folgt verteilten: 36 h 28 min auf der Fw 61, 156 h 29 min auf der Fa 223 und 2 h 13 min auf dem Flettner Fl 282 “Kolibri”, ein weiterer deutscher Hubschrauber. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs verboten die Alliierten fast alle Flugaktivitäten in Deutschland. Folglich mußte Carl Bode aufhören zu fliegen und arbeitete als Mechaniker. Dann fällte er die Entscheidung, in die Schweiz zu gehen, wo er seine Flugkarriere fortsetzte. Im Frühjahr 1952 erhielt er die Lizenz für Segelflugzeugführer, gefolgt am 3. April 1952 von der Privatflugpilotenlizenz. Am 3. August 1952 – von Sepp Bauer geschult – begann er die Ausbildung als Hubschrauberpilot auf der Hiller 360 von “Air Import”. Nach 7 h 36 min von Flugzeit erwarb er am 3. März 1953 auf dem Flughafen Zürich die schweizerische Privathubschrauberpilotenlizenz Nr. 7. Am 14. September hat das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) ihm die Berufspilotenlizenz erteilt.

Anschließend ging Bode nach Frankreich, wo er an der “Fenwick Aviation School” ausgebildet wurde, um mit den Bell-47D-1 und G-Modellen zu fliegen. Zu dieser Zeit war Bode technischer Berater und Mitglied der “Deutschen Studiengemeinschaft Hubschrauber e. V.” in Stuttgart. Ab dem Frühjahr 1954 wurde er von “Air Import” als Fluglehrer eingesetzt und flog mit der Hiller 360 und der UH-12B. Im Mai 1955 trat Deutschland der NATO bei und die militärischen Flugaktivitäten konnten wieder beginnen. Bode beschlossen, in seine Heimat zurückkehren, wo er einen Job als Ausbilder und technischer Verantwortlicher der “Hubschrauber Vertriebs GmbH” (HVG) begann. Die HVG hatte ihre Basis auf dem Flugplatz Hummerich in der Nähe von Kretz/Andernach und wurde das erste kommerzielle Hubschrauber-Unternehmen in Deutschland. Während des Jahres 1958 wurde er von den Heeresfliegern der Bundeswehr auf dem Flugplatz von Niedermendig/Eifel umgeschult. Vom 13. Juni 1958 bis zum 24. Juli absolvierte er die Umschulung auf die Sikorsky S-58 und vom 30. Juli bis zum 25. August auf die Vertol H-21. Am 7. Juni 1959 führte er den ersten Flug am Steuer des Merckle SM-67-Prototypen durch – dem ersten von einer Turbine angetriebenen Hubschrauber in Deutschland. Mit diesem Modell hatte er auch einen Unfall, bei dem er schwer verletzt wurde. Doch er setzte seine Flugtätigkeit fort. Er war technischer Berater des deutschen Militärs bis 1971 und dann Leiter der Qualitätskontrolle der “Vereinigten Flugtechnischen Werke (VFW)-Fokker” in Bremen bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1973. Während seiner langen Karriere hat er über 100 verschiedene Luftfahrzeuge geflogen. Die Aufstellung der von ihm geflogenen Hubschrauber enthält unter den bereits erwähnten: SNCASO SO 1221 “Djinn”, Sikorsky S-51, S-64, S-65, Brantly B-2, Alouette II und einige weitere mehr.

Bode war ein ausgezeichneter Pilot, vorsichtig und gewissenhaft, und – wie er selbst sagte – wohl immer von einem Schutzengel behütet. Er starb am 16. November 2002 im Alter von 91 Jahren in der Nähe von München.

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Text von “www.heli-archive.ch”

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